Kinder verschwinden
Charlotte und Alisa
Seit mehreren Wochen hat sich etwas in unserer Stadt verändert. Es ist ruhiger geworden. Man könnte annehmen, dass sich die Bewohner der Stadt freuen sollen, da sie nun entspannter leben können, doch wir wurden alle eines besseren belehrt. Wieso? Ganz einfach, denn die Stille kommt daher, weil immer mehr Kinder verschwinden. Gerade erst gestern kam eine neue Vermisstenanzeige der Familie Peters, da ihre kleine Tochter, Kate, spurlos verschwunden ist. Solche Arten von Vermisstenanzeigen kommen jeden Tag und sie werden immer mehr und die Spielstraßen und Spielplätze immer ruhiger. Es gibt jedoch noch Hoffnung, dass die Kinder gefunden werden. Ich weiß, was ihnen zugestoßen ist oder noch wird, denn mir ist dasselbe widerfahren.
29.07.1985:
Ich bin ziemlich unauffällig und eher introvertiert, weswegen ich nicht viele Freunde habe, doch das macht mir nicht so viel aus, weil ich mich auch alleine beschäftigen kann. Am liebsten mit meinem elektrischen Feuerwehrauto, denn dieses nehme ich wirklich überall mit hin. Ich schleiche mich aus dem Klassenzimmer, weil die Batterien meines Autos leer sind und ich sie jetzt schnell kaufen muss, weil sonst der Laden von nebenan zu macht. Dadurch, dass ich wie gesagt ziemlich unauffällig bin, sieht mich keiner und ich renne schnellstmöglich zum hinteren Teil der Schule, um diese zu verlassen. Auf einmal ertönt eine Stimme und ich erschrecke mich. Ist etwa doch jemand hier? Ich sehe niemanden. Da ist sie wieder die Stimme, doch ich verstehe nicht, was sie sagt. Starr stehe ich bei den Mülltonnen der Schule und sehe etwas. Eine blaue Batterie, die Batterie, welche ich für mein Auto brauche. Ich höre wieder die Stimme und verstehe sie sogar. Sie meint, ich solle die Batterie nehmen, es sei ein Geschenk von einem Unbekannten. Ich freue mich so sehr, weil so kann ich schneller zurück in die Klasse ohne, dass jemand was merkt. Ich nehme die Batterie und stecke sie in mein Auto und siehe da, es funktioniert wieder. Wie aus dem Nichts kommt ein heftiger Windstoß, welcher mein Auto mitreißt. Ich renne meinem davon schwindenden Spielzeug hinterher und plötzlich hört der Wind auf. Wo bin ich? Ein dunkler Ort, den ich zuvor noch nie sah. Nur mein Auto und ich, keine Menschenseele. Die Stimme, da ist sie wieder und diesmal meint sie, wenn ich zurück will, muss ich gehorchen. Ich habe Todesangst! Ich solle geradeaus gehen, meint sie und ihr gehorchen. Sie wiederholt dies mehrere Male bis sie sagt, ich solle stehen bleiben. Dort stehe ich, Mutterseelen allein. Ich denke nach und nach, doch mir fällt nicht ein, wie ich diesem Alptraum entfliehen kann. Doch, mein Auto, aber nein, ich habe es stehen lassen. Ich renne so schnell ich kann zurück und die Stimme droht mir, ich solle das nicht tun. Ich bin bei meinem Auto angekommen, hebe es hoch und mache die Batterie raus. Ein weiterer heftiger Windstoß überrumpelt mich und lässt mein Auto wieder wegfliegen. Ich jage ihm hinterher bis es hält. Siehe da, ich bin wieder an der Schule, doch was ist bitte gerade geschehen?
Immer wieder frage ich mich, was wohl passiert wäre, wenn ich auf die Stimme gehört hätte und nicht zurückgegangen wäre. Die verschwunden Kinder sind in Gefahr und sie müssen gerettet werden und wie, dass werde ich herausfinden. Der Fakt, dass das was mir im jungen Alter widerfahren ist, sich jetzt wiederholt, zeigt, dass es kein Zufall damals war und das miteinander zusammenhängen muss, denn die Polizei fand auch eine Batterie, eine blaue, doch sie haben sich nicht viel dabei gedacht. Doch genau diese Batterie ist der Beweis, der Beweis dafür, dass etwas in dieser Stadt nicht stimmt.